Eigentlich dachte ich immer, ich kenne keine Angst. Vielleicht gebe ich sie mir nur nicht zu. Wahrscheinlich. Oder ist es doch ganz anders? Angst, dass meine Sinndeutung, mein Gespür, den Weg des Universums, was mich anbelangt, erkannt zu haben, doch nicht stimmt. Dieses gute Gefühl im Bauch, der Strom bringt Dich/mich dorthin, wo Du/ich hin willst, seitdem Du/ich das Ziel endlich erkannt haben, dass die ganzen eigenartigen Zufälle keine waren, dass es da einen Weg im Strom gibt, auf den ich nur begrenzt Einfluss habe, und wenn ich dagegen schwimme, dann gibt es Dresche.

Morgen geht es wieder hart zur Sache. 130 Bewerber, acht sind übrig, ich dabei. Die anderen seien "hoch protegiert" sagte mir der Herr Chef. Was soll denn das eigentlich heißen. Hoch protegiert. In welcher Bananenrepublik sind wir hier eigentlich. Mal schauen, wem ich morgen alles die Halsschlagader durchbeiße.

(Bild musste raus URV) Zwei Jahre gebaut, gesägt, gehobelt, verputzt gestrichen... wenn jemand kommt, erzählt sie nur den kleinen Fehler, den ich am Schluß machte, als ich ein Heizröhrchen anbohrte. Was zählt, zwei Jahre Arbeit oder ein kleiner Fehler?
Und da hocke ich nun in meinem selbstgezimmerten Käfig.
Wie schrieb die kleine Münter an den großen Kandinsky: "Mir wird gegenwärtig, wie du die letzten Jahre immer gegen mich warst - unaufmerksam, lieblos und ungerecht".

Der Hase im Mond steht nun fast auf dem Kopf, gleich verschwinden beide hinter der Eiche.
Der Strom fließt weiter, geborgen in ihm treiben wir hinaus auf das Meer, wo alles begann. Ich spüre ihn in mir und alles ist gut.