Dieses Wesen treibt derzeit sein Unwesen in meinem Arbeitszimmer. Neben durchschnittlich vier Kindern, die am Computer mit hirnverbrannten Spielen aus dem Internet noch weiter verblöden. Der Alien interessiert sich immerhin noch für Bücher.

Das ist der Hainberg südlich von Nürnberg. Einst wollten ein paar durchgeknallte Kommunalpolitiker eine vierspurige Schnellstraße durch bauen, heute ist er Naturschutzgebiet. Es gab damals vor fast dreißig Jahren eine Bürgerinitiative gegen die Straße, ich war Stadtrat und Kreisrat der Grünen, unterstützte natürlich die BI, und wir hatten Erfolg. Ich habe in der BI nebenbei meine Frau kennen gelernt, die immer noch zu mir steht, obwohl ich weiß Gott kein Engel bin.
Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Auf dem Hainberg ist immer ein Schäfer unterwegs, und eine Freundin, die Julia, lernte dort den Schäfer Herbert kennen. Sie war so fasziniert von ihm und seinem Leben, dass sie ihn immer wieder besuchte, unter dem Mond auf der Wiese am Hainberg. Sie rechnete mit dem Mond und besuchte ihn an bestimmten Tagen besonders häufig und so ward sie schwanger. Sie dachte, jetzt würde er endlich ihre Wünsche und Träume erfüllen, aber er tat es nicht. Als das Kind kam und da war, hörte sie nichts mehr vor ihm, er war mit seiner Herde weitergezogen. Aber als seine ganzen Kumpels einer nach dem anderen heiratete, dachte er, da muss er auch mitziehen, denn was die sagten, war für ihn mehr als wichtig. Und so kam er, sie heirateten und nach einigen Jahren waren fünf Kinder da.
Sie wohnten oft recht ärmlich, als Schäfer verdiente man nicht so gut. Deswegen gab er seinen geliebten Beruf auf und wurde Lastwagenfahrer. Sie kauften sich ein Häuschen nahe dem Hesselberg, einem für mich magischen Ort, auf dem noch Überreste einer bronzezeitlichen Siedlung zu finden sind. Für solche Dinge interessierten sich Herbert und Julia jedoch nicht, hatten sie doch zu viel andere Dinge um die Ohren.
Letzte Woche hatte Herbert einen kleinen Unfall, der Anhänger war beschädigt. Was genau in Herberts Kopf danach vorging, wird man wohl nie erfahren. Jedenfalls bekam Julia eine SMS: „Ich kann mich vor meinen Freunden nicht mehr sehen lassen. Ich möchte mich von Dir und den Kindern verabschieden...“ Julia dachte zunächst, wer schreibt denn so einen Schwachsinn, das Handy erkannte die Nummer von Herbert nicht, weil es das Handy seines Arbeitgebers war. Irgendwie wurde ihr die Sache doch unheimlich und sie rief zurück. Herbert nahm ab, klang aber normal und sagte, er werde zurückgebracht. Julia gab sich im ersten Moment damit zufrieden, erst einige Minuten später bekam sie Angst. Aber jetzt war das Handy ausgeschaltet. Julia rief die von Herbert genannte Autobahn-Raststätte an, aber die wollten bei dem Regen nicht nach außen schauen, wo sollten sie denn suchen und warum eigentlich. Julia rief den Arbeitgeber an, der verständigte die Polizei.
Einige Stunden später klingelte ein Polizist. Die Kinder sollten bitte heraufgehen. Herbert hatte sich im Wäldchen nahe der Raststätte aufgehängt.
Zwei Tage nach der Beerdigung besuchte ich Julia, da sitzt sie auf der Treppe ihres Häuschens, oben toben die Kinder. Was hat sie falsch gemacht, was hätte sie zu ihm sagen sollen, wie war das möglich, er hatte nie Selbstmordabsichten geäußert...

Wenn mein Handy SMS meldet, sträuben sich mir die Nackenhaare

Und da habe ich noch etwas gefunden: Meine Mama mit Johannes Heesters vor über 50 Jahren in Köln... ist das nicht der Hammer!!?

Gerade gefunden: Das hat mir meine damalige Freundin zu Weihnachten 1989 gemalt. Die Farben waren die in meinem WG Zimmer.